Seebrücke Paderborn unterstützt das Mittelmeerschiff Nadir und Ärzte ohne Grenzen in Afghanistan

Bei der monatlichen Mahnwache der Seebrücke Paderborn in der Westernstraße wird mit einer
Sammelbüchse Geld gesammelt. 500 Euro sind mittlerweile zusammengekommen.
Die Hälfte des Geldes wird an den Verein RESQSHIP überwiesen. Auf dem Schiff Nadir, das dem
Verein RESQSHIP gehört, engagiert sich Martin Kolek aus Delbrück. Er ist im Augenblick auf
einer Mission im Mittelmeer. Er schreibt: „In den nächsten drei Wochen werde ich als Co-Skipper
auf dem Beobachtungsschiff NADIR auf See sein. Da die politischen Rahmenbedingungen die
fliehenden Menschen fast unsichtbar machen, werden wir uns darauf einstellen, dass auch wir in
diesem Einsatz keine besondere Unterstützung zu erwarten haben.“
Die Ziele von RESQSHIP sind: Leben retten, um Verständnis werben (jeder Mensch hat das Recht
auf Leben, auf körperliche Unversehrtheit und auf Ausübung seiner Religion. Es darf nicht sein,
dass Menschen wegen wirtschaftlichen Interessen oder Intoleranz im Meer ertrinken müssen),
Missstände anprangern (Waffenexporte, Handelsverträge, Korruption und nicht zuletzt die
Klimaveränderungen sind einige der vielen Ursachen, die von Menschenhand gemacht sind. Wer
Lebensräume oder Lebensgrundlagen zerstört, darf sich nicht wundern, wenn Menschen ihre
Heimat verlassen und sich eine neue suchen müssen.)
Die andere Hälfte der Spendengelder kommt der Organisation Ärzte ohne Grenzen für ihre Arbeit in
Afghanistan zu Gute. Die Seebrücke Paderborn hat die Mahnwachen unter dem Leitspruch
„#Don‘tForgetAfghanistan“ gestellt. Die Seebrücke Paderborn hat Kontakte zu Familien, die ihre
bedrohten Familienmitglieder aus Afghanistan oder Pakistan in Sicherheit bringen wollen. Die
politischen Verantwortlichen der Bundesregierung aber verhindern sichere Fluchtwege. Ärzte ohne
Grenzen gehört neben Caritas International zu den wenigen Organisationen, die die Menschen in
Afghanistan nicht vergessen haben. Sie schreiben: „Unsere Arbeit in Afghanistan wird durch die
Gewalt im Land immer wieder erschwert. In den letzten Jahren gab es schwere Angriffe auf unsere
Krankenhäuser: Im Oktober 2015 zerstörten US-Luftangriffe unsere Unfallklinik in Kundus. 42
Menschen wurden getötet. Mittlerweile haben wir das Trauma-Zentrum in Kundus wieder
aufgebaut und konnten es im Sommer 2021 wieder öffnen. Zusätzlich richteten wir hier eine
provisorische Ambulanz für Vertriebene ein, wo wir die Menschen medizinisch versorgen und sie
unter anderem sauberes Trinkwasser bekommen.“
Die Seebrücke Paderborn nahm an einer bundesweiten Online-Veranstaltung mit dem Titel
„Afghanistan im Nachkriegselend – Stimmen aus dem Land“ teil. Unter anderem gehörte Pax
Christi Rottenburg-Stuttgart zu den Veranstaltenden. Stefan Recker, der Leiter von Caritas
International in Kabul, war direkt aus Kabul zugeschaltet. Er berichtete eindrücklich über die
Situation der Menschen in Afghanistan.
Auf der nächsten Mahnwache am 01. Juni in der Westernstraße werden erneut für die Unterstützung
der beiden Organisationen RESQSHIP und Ärzte ohne Grenzen Spenden gesammelt.